Die Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin (AKB) e.V. hat sich seit 1975 den Zweck gegeben, Suchtkranken sowie deren Angehörigen bei der Lösung ihres Suchtproblems zu helfen.
Monatlich suchen rund 1.000 Hilfesuchende und bereits abstinente Suchtkranke unsere Kontakt- und Beratungsstelle in der Gustav-Meyer-Str. 7 in Berlin Steglitz/Dahlem auf; wir verstehen uns als offenes Haus für Süchtige und ihre Angehörigen. Unser Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Alkohol- und Medikamentenabhängigen; wir haben uns jedoch, in Anbetracht der sich wandelnden Suchtlandschaft, in den letzten Jahren für Mischkonsumenten geöffnet, um so den Bedürfnissen aller stoffgebunden Süchtigen gerecht zu werden. Ebenfalls bieten wir seit kurzem mit unserer Unter-35-Gruppe spezielles ein Angebot für junge Abhängigkeitskranke.
In unserer Kontakt- und Beratungsstelle in Berlin-Dahlem, Gustav-Meyer-Str. 7 können
sich hilfesuchende Suchtkranke, Angehörige und Interessierte kostenfrei, anonym und unverbindlich beraten und informieren lassen. Unser Beratungsangebot ist sowohl telefonisch als auch persönlich an 365 Tagen im Jahr – auch samstags, sonntags und an Feiertagen – von 9 bis 21 Uhr verfügbar.
Im Jahr 2016 hat die Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin 2206 telefonische Beratungen und 1041 persönliche Beratungen geboten; in unseren Selbsthilfegruppen haben wir in 2016 7520 Teilnehmer gezählt – bei einem Frauenanteil von durchgängig rund 33 %.
Der AKB unterhält derzeit 27 wöchentliche Sucht-Selbsthilfegruppen und 2 Angehörigengruppen, die von langjährig trockenen Alkoholikern (cleanen Mehrfachabhängigen) bzw. Co-Abhänigen ehrenamtlich geleitet werden. Dieses Angebot steht den Betroffenen lebenslang zur Verfügung.
2016 haben unsere ehrenamtlichen Helfer Patienten in 16 Berliner Entzugseinrichtungen über die Angebote der Sucht-Selbsthilfe informiert, im Turnus wöchentlich bis monatlich.
Um dieses Angebot zu ermöglichen, beschäftigen wir in unserer unserer Beratungsstelle
drei teilzeitbeschäftigte Berater in den Kernzeiten wochentags 8:30 bis 17:30 Uhr, von unseren 330 Vereinsmitgliedern engagieren sich mindestens weitere 90 ehrenamtliche Helfer regelmäßig in der Beratung – insbesondere abends und an Wochenenden, als Selbsthilfegruppenleiter/innen, in der Tagestherapie und der Information von Patienten in Berliner Entzugskliniken.
Seit 1979 gibt es unsere sechswöchige Tagestherapie. Deutschlandweit ist der AKB der einzige Suchtselbsthilfeverein, der eine ambulante Therapieform in der Selbsthilfe anbietet.
Der Zugang zu der Therapie ist ohne Anmeldung oder Kostenübernahmeerklärung täglich möglich. Zielsetzung der Tagestherapie ist eine Stabilisierung der Abstinenz in der Regel nach einem qualifizierten Entzug bei gleichzeitiger täglicher Nutzung von abendlichen Selbsthilfegruppen. Das tagesstrukturierende Programm in einer Kleingruppe von Menschen in ähnlicher Lebenssituation hilft den Teilnehmern, ihre Isolation zu überwinden und, aus ihrem bestehenden Umfeld heraus, ihr Leben selbstbestimmt suchtmittelfrei zu gestalten. Weiterer Bestandteil dieser Therapie sind wöchentlich fünf ebenfalls von erfahrenen, langzeitig abstinenten Ehrenamtlichen geleitete Intensivgruppen.
Im Jahr 2016 haben 54 Abstinenzanfänger unsere sechswöchige ambulante Therapie in Anspruch genommen, bei 16 Abbrüchen wegen Rückfalls oder Fernbleiben. Dabei führen wir die gestiegene Rate an Abbrüchen auf einen wachsenden Anteil der Teilnehmer mit Mehrfachdiagnosen zurück. Zwei bereits abstinente Teilnehmer haben die Therapie zur Bewältigung einer Krisensituation genutzt.
Nach Abschluss der Therapie bieten wir, im Rahmen unseres offenen Hauses eine nahtlose
informelle Nachsorge an, die sich, ohne zeitliche Begrenzung oder Bindung an die Dauer der Abstinenz, ausschließlich am individuellen Bedarf des Klienten orientiert.
Berlin, im Januar 2017