Der Arbeitskreis Gruppensprecher am 15.11.2014 …
hat Ergebnisse in Form eines sehr ausführlichen Protokolls in der Gruppensprechersitzung am 27.11.2014 vorgestellt.Dieses Papier wurde dort diskutiert. Das Resultat der Diskussionen (unten zusammengefasst kursiv) soll allen, insbesondere den Gruppensprechern, die leider offensichtlich verhindert waren, nachfolgend vorgestellt werden.
Außerdem wollen wir zeigen, dass die öfters eher schwach besuchten Arbeitskreise gute Diskussionen und Resultate bringen und dass es mitunter nur an der Kommunikation derselben hapert – Ergebnisprotokolle können hier, wie unten ersichtlich, deutlich Abhilfe schaffen:
1. Medikamente
Darf über Medikamente gesprochen werden, z.B. zur Klärung einer Krankheitssituation?
Anlass zu der Frage war die Feststellung, dass Alkoholkranke auch namentlich über ihre Droge reden. Wie kann der Satz „Wir nennen keine Medikamenten-Namen“ evtl. neu formuliert werden?
Besprechung in der Gruppensprechersitzung vom 27.11.2014:
Eine Neuformulierung ist nicht mehr nötig; schon vor ca. zwei Jahren hat eine AG der Gruppensprecher festgestellt, dass zwar der Ausdruck „Pille gleich Pulle“ nach wie vor seine Berechtigung hat (ein Schlagwort für Suchtverlagerung im Sinne vom Umstieg auf Medikamente mit Abhängigkeitspotenzial), aber jeder Süchtige muss ohne Einschränkung und konkret über seinen Suchtstoff und seinen Konsum sprechen können. Das bedeutet, dass Medikamentennamen durchaus genannt werden dürfen.
Sollte in einer Gruppe ein Suchtstoff „verherrlicht“ werden, muss der Gruppensprecher eingreifen und das unterbinden.
2. Fortbildung
Es wurde angeregt, dass Flyer zur Ankündigung einer Fortbildungs-Veranstaltung nicht nur ausgelegt werden, sondern gezielt an Gruppensprecher, Vertreter und potentielle Neulinge ausgegeben werden. In der Gruppe wurde der Besuch einer Fortbildung als sehr positiv beschrieben. Eine Person war der Meinung, dass Menschenkenntnis und Instinkt wichtiger wären. Das Eine schließt aber das Andere nicht aus.
Auch hier besteht schon eine Regelung:
Fortbildungen von Vereinsmitgliedern/Funktionsträgern im Interesse des Vereins werden vom Vorstand des AKBs unterstützt; Kostenübernahmen können im Büro besprochen werden.
3. Pünktlichkeit
„Es gibt kein zu spät“
Obwohl Pünktlichkeit als eine Grunddisziplin angesehen wird, waren sich alle einig, dass jeder Gruppensprecher tolerant gegenüber verspäteten Personen sein sollte. Dazu gehört eine freundliche Begrüßung. Dies gilt auch für Teilnehmer, die die Gruppe früher verlassen müssen. Beides sollte eine Ausnahme bleiben und keine notorischen Schwänzer unterstützen.
4. Belastbarkeit
Die Belastbarkeit der Gruppenteilnehmer muss Schritt für Schritt gesteigert werden. Sie wird durch Feedback verbessert, oft durch Staubtrockene. Samthandschuhe sind nicht immer angebracht. Der Gruppensprecher und der erfahrene Gruppenteilnehmer muss einschätzen können, ob positive oder kritische Reaktionen einer Person gut tun. Dabei ist es entscheidend , nicht zu demütigen oder Überheblichkeit zu zeigen. Stattdessen sollte jeder mit Niveau, Ehrlichkeit nach dem Grundsatz: ‚jeder redet von sich‘, Respekt, Gespür und klaren Worten behandelt werden. Als Mittel zum Zweck ist eine Provokation manchmal unerlässlich.
5. Gruppensprecher
Jeder Gruppensprecher sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine Gruppe eine Gemeinschaft ist, alle sind durch ihre Krankheit gleich. Niemand darf eine Gruppe leiten um sich selbst zu erhöhen. Es gilt für beide Seiten: Durch Selbsthilfe trocken bleiben!
Auch wenn der Gruppensprecher seine eigenen Erfahrungen einbringen kann und soll, sollte seine eigene Gefühlswelt draußen bleiben. Eben deshalb sollte er eine eigene Gruppe ohne Amt besuchen.
Folgendes muss wieder mehr beachtet werden:
– Das Reden in der Ich-Form
– die Begriffe DemutT und Dienen hervorzuheben und ihre Bedeutung zu erklären,
– Offenheit im Gespräch, nicht nur hören, sondern auch zuhören.
– Jeder Gruppensprecher sorgt für eine Vertretung.
– Jeder neue Gruppensprecher muss ein Jahr abstinent gelebt haben.
Renate (AK Gruppensprecher)