Elefantencup 2014 – Betrachtungen …
aus dem Nassen für außenstehende Trockne
Es war wieder so weit: Das jährliche Drachenbootrennen auf der so genannten traditionellen Spandauer Regatta-Strecke an, auf und unter der Havel stand an und so ziemlich alle kamen. Auch der AKB schickte sein Flaggschiff sportlicher Aktivitäten in den Wettbewerb: „Das Boot“ hatte auszulaufen.
Am Samstag, den 21.06., stand (wie üblich) für den AKB (Alle Können Boot – Aber Keiner Baddelt) Training an und den unüberbrückbaren Widerstand zwischen Bereitschaft und Anwesenheit auflösend, gelang es gut 2/3 der zu besetzenden Plätze für das Training auch tatsächlich zu befüllen. Dem Rechnung tragend wurden sofort verschiedene Berechnungen angestellt und der „Chef“ kam zu dem Ergebnis, dass nicht verzweifelt nach Freiwilligen zum Auffüllen von Leerstellen gesucht werden sollte. Taktik war nun, durch ein ausgeklügeltes Verhältnis von Gewicht, Wasserwiderstand, Masse und Kraft die vorhandenen Lücken zur Verminderung des Gesamtgewichts mit dem Ziel einer Erhöhung der Geschwindigkeit zu nutzen. In Fragen Taktik ist der AKB eben unschlagbar und so wurde das Training mutig aufgenommen. Das Wetter war scheiße, aber es konnte und sollte nur besser werden.
Dann der Renntag, Sonntag der 22.06.2014. Viele und noch mehr waren gekommen und auch der AKB war durch eine bemerkenswerte Fangruppe vertreten (nur exemplarisch sei hier der treue Fan Micha aus der Montagsgruppe Holsteinische Straße genannt). Und bevor es losgehen sollte, wurde auch noch auf die letzten Interessierten gewartet, die eventuell nicht rechtzeitig aufgebrochen, nicht rechtzeitig aufgestanden oder Opfer des Berliner Nahverkehrsnetzes waren.
Aber endlich waren alle da – endlich auch die unermüdlichen Helfer von DLRG und Wasserwacht, die den untauglichen Versuch unternommen hatten, durch Abwarten außerhalb der Regatta-Strecke den Sonnenschein hervorzulocken – und es konnte losgehen (übrigens, Wetter war immer noch scheiße).
Leider konnte die Taktik des AKB (siehe oben: Freie Plätze, Wasserwiderstand, Gewicht, Geschwindigkeit) nicht umgesetzt werden. Die Lücken mussten mit SL‘ern aufgefüllt werden (Suchtlegionäre), die sich aber nahtlos in Mentalität, Siegeswillen und Auftreten (jawohl Auftreten: Es war durch ein wunderschönes, farblich gut gewähltes, geschmackvolles T-Shirt ein beeindruckendes, einheitliches Auftreten nach außen gewährleistet) einfügten.
Die Rennen – chronologisch:
Rennen 1: „Das Boot“ flog über das Wasser und gewann deutlich. Rennen 2: Und wieder flog „Das Boot“ wie durch Zauberhand geschoben über die raue Havel – noch ein Sieg. In der treuen Fangemeinde sprach man insgeheim und ehrfurchtsvoll schon vom Boot als dem „Fliegenden Hai“.
Nach zwei Siegen wollten sich die Ereignisse offensichtlich überschlagen. Der Himmel lachte endlich und die Sonne kam. Der Wettkampfleitung wurde das ganze unheimlich und so musste „Das Boot“ im dritten Rennen gegen zwei Gegner antreten, aber auch das half nichts. Rennen 3: Da Widerstand für uns Ansporn ist, distanzierte „Das Boot“ auch im dritten Rennen die Gegner mit einer absoluten bootsinternen Rennbestzeit. Also: dritter Sieg. Drei Rennen, drei Siege.
Im Endergebnis war dies angeblich der 24. Platz von 27 Startern. Aber wen interessiert schon ein Gesamtergebnis (vor dem AKB sollen Boote platziert gewesen sein mit einem Vorsprung von 4 und 16 Hundertsteln), das Leute, die man nicht kennt, in irgendwelchen geheimen Autos mit irgendwelchen komischen Computer ausrechnen. Was zählt, ist der Kampf Boot gegen Boot, Paddel gegen Paddel, Boot gegen Wasser, Wellen und Wetter. So scheint dies auch von außenstehenden Dritten gesehen zu werden. Einem unbestätigten Gerücht zufolge soll es eine Anfrage eines potentiellen Sponsors für die Gestaltung der noch freien Vorderseite des T-Shirts geben. Dass der letztjährige Formel1-Weltmeister schwächelt, nährt das Gerücht und gibt einen vorsichtigen Hinweis auf die Person eines möglichen Sponsors, was bei einem fliegenden Hai auch Sinn machen würde.
Zum Abschluss die würdige Siegerehrung, bei der der Vorsitzende eindrucksvoll Pokal und Urkunde für den unbedeutendsten Wettbewerb entgegennahm: Das Gesamtergebnis, das aus drei Rennen unter Streichung der angeblich schlechtesten Zeit ermittelt wurde.
In allen wesentlichen Kategorien lag der AKB natürlich wieder weit vorn:
Und diese sind:
Der/die/das „TROMO“ – der sogenannte „Trommelmodel“ für die anmutigste, schlagkräftigste Trommlerin (oder Trommler). Der „WaSo“ – der Wassergrammy für den Song auf dem Wasser, das beeindruckendste Siegesgeschrei auf Wasser nach Rennen (so sehen Sieger aus – schalalalali).. Und erstmalig: Die „Schwarze Kippe“, der Förderpreis der Landesbeauftragten für übergreifende Suchterscheinungen, vergeben für die meisten brennenden Zigaretten auf dem Steg vor dem Rennen.
Und natürlich der Ehrenpreis des Regierenden Bürgermeisters: Der „DreiSCH“ für den SCHarmantesten, SCHlankesten SCHef.
Das wars mal wieder und alle konnten zufrieden auseinandergehen und zufrieden sein. Auch das Ordnungsamt Spandau, das kräftig Kohle für den Senat gemacht hat, damit (wohl als sogenanntes mediatisiertes Suchtverhalten) ein bisschen weiter am Flughafen gebaut werden kann. Also: Auf ein Neues im nächsten Jahr – wie gesagt: AKB – Alle Können Boot.